Punktesteigerung kam zum rechten Zeitpunkt
Unter den 16 Finalisten befanden sich sechs Schützen aus Herisau-Waldstatt und fünf Schützen aus der Sektion Wattwil. Es blieb darauf zu hoffen, dass es im Verlauf des Tages zum einen oder anderen vereinsinternen Duell kommen könnte.
Bereits schon die 1. Runde brachte einiges mit sich. Wo sich bei den einen Paarungen das Spreu klar vom Weizen getrennt hat, ging es bei anderen um Millimeter. So machte Stefan Haag (Wil) mit 99 Punkten keine halben Sachen und besiegte Markus Eugster (Rheineck) mit 94 Punkten deutlich. Auch Carmen Zellweger (Herisau-Waldstatt) mit 95 Punkten besiegte Tamara Menzi (Wattwil) mit 86 Punkten klar und qualifizierte sich somit als einzige, verbleibende Frau für die nächste Runde.
Nicht ganz so deutlich verlief die Paarung zwischen Nico Frey (Tübach) mit 95 Punkten und André Waser (Wattwil) mit 94 Punkten sowie die Paarung zwischen Ernst Zellweger (Herisau-Waldstatt) mit 89 Punkten und Hansueli Weber (Herisau-Waldstatt) mit ebenfalls 89 Punkten. Diese Punktegleichheit führte zu einem Phänomen, wie es nur selten in der ersten Runde vorkam und so mussten die beiden Schützen mit einem zusätzlichen Stechschuss den Viertelfinaleinzug entscheiden. Die besseren Nerven von Ernst Zellweger (Herisau-Waldstatt) verhalfen ihm zu einer erneuten Zehn gegenüber einer Neun von Hansueli Weber (Herisau-Waldstatt) und somit auch zum Einzug in das Viertelfinale.
Die zweite Runde wurde nicht weniger spannend. Dank seinem hervorragenden Resultat in der ersten Runde wurde Stefan Haag (Wil) als klarer Favorit angesehen. Die Zehner fielen aber nicht mehr gleich geschmeidig und so musste er sich gegen Wendel Forrer (Wattwil) mit 93 zu 90 Punkten geschlagen geben. Auch die Nervenstärke von Ernst Zellweger (Herisau-Waldstatt) mit überstand diese Runde nicht und er musste dem, über den Wettkampf sehr überzeugenden Nico Frey (Tübach) mit 96 Punkten, den Vorrang lassen. Die zweite Zellweger-Partie im Bunde wurde ebenfalls in den Schatten gestellt und so besiegte Hans Scheuss (Herisau-Waldstatt) mit 91 Punkten, Carmen Zellweger (Herisau-Waldstatt) mit 90 Punkten. Wo einst fünf Wattwiler waren, ist nun nur noch einer, denn auch Martin Mächler (Wattwil) unterlag Gerold Pfister (Degersheim) mit 90 zu 95 Punkten deutlich.
Im Halb-Final wollte es Nico Frey (Tübach) dann nicht mehr ganz gelingen und er verabschiedete sich mit einer Sieben und einer Acht aus dem Kampf um die Goldmedaille und verlor die Partie mit 90 zu 93 Punkten gegen Wendel Forrer (Wattwil). In der zweiten Halb-Final Paarung siegte die Routine und so gelang es Hans Scheuss (Herisau-Waldstatt) mit starken 96 Punkten den ebenfalls erfahrenen Gerold Pfister (Degersheim) mit 93 Punkten aus dem Rennen zu schiessen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt sah es so aus, als ob Hans Scheuss (Herisau-Waldstatt) an seiner Vorjahresform anknüpfen und seine Titelverteidigung anstreben könnte. Wäre da nur nicht sein hartnäckiger Gegner gewesen.
Die Finalpaarung begrenzte sich dieses Jahr auf zwei aufgelegt Schützen und es mussten die beiden ältesten Teilnehmer den Sieg unter sich ausmachen. Wendel Forrer (Wattwil) und Hans Scheuss (Herisau-Waldstatt) leisteten sich bis zum sechsten Finalschuss ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Acht von Hans Scheuss (Herisau-Waldstatt) im siebten Schuss wurde ihm dann leider zum Verhängnis und er konnte diesen Punkt bis zum Schluss nicht wieder gut machen. Trotzdem, dass Wendel Forrer (Wattwil) den Wettkampf mit einer Neun beendete, durfte er sich über den langersehnten Sieg freuen und sich im Anschluss gebührend feiern lassen.
Im Kampf um den dritten und vierten Rang liess sich Gerold Pfister (Degersheim) auf keine Spielchen ein und brachte die Bronzemedaille mit 95 Punkten sicher nach Hause. Bei Nico Frey (Tübach) wollte es einfach keine Zehner mehr schlagen und so beendete er den Wettkampf mit 91 Punkten auf dem guten 4. Schlussrang.
- Rang Wendel Forrer, Wattwil
- Rang Hans Scheuss, Herisau-Waldstatt
- Rang Gerold Pfister, Degersheim
- Rang Nico Frey, Tübach
Bericht & Fotos: Robert Menzi, 2. Schützenmeister